Im Herzen Deutschlands: Saale und Unstrut
Frauenschuh, Himmelsscheibe und Bienenfresser
Entdeckungsreise in eine alte Kulturlandschaft im Herzen Deutschlands: An Saale und Unstrut treffen wir neben einer beeindruckenden Pflanzenvielfalt in der wärmebegünstigten Weinbauregion besonders viele geschichtsträchtige Orte und Bauten. Bereits in der frühen Bronzezeit war das Land an Saale und Unstrut besiedelt und kulturelles Zentrum - eine der bedeutendsten archäologischen Funde in Deutschland überhaupt, die Himmelsscheibe von Nebra, deren Fundort wir besuchen werden, deutet darauf hin. Im Mittelalter schlug hier zeitweise das Herz des damaligen Deutschen Reiches – wir besuchen prächtige romanische Kirchenbauten, beeindruckende Burgen, Kaiserpfalzen und Klöster. In dieser alten Kulturlandschaft erwandern wir eine Vielzahl interessanter Lebensräume: Trockenrasen, Auenwiesen, Wälder, Flüsse, ehemalige Tagebaue... Während unserer Wanderungen werden wir wunderschöne und bunte Pflanzen erleben. Zur Hauptblütezeit können wir viele Orchideenarten (mehr als 10 Arten zu erwarten) wie Purpur-, Helm- und Dreizähniges Knabenkraut, Fliegen- und vielleicht sogar Spinnenragwurz und besonders auch reiche Frauenschuhbestände bewundern und dabei Vogelarten wie Wendehals, Sperbergrasmücke, Drosselrohrsänger und vielleicht sogar Schlagschwirl, Bienenfresser und Raubwürger beobachten.
Einige Zielarten:
Wendehals, Bienenfresser, Sperbergrasmücke, Drosselrohrsänger, Pirol, Raubwürger, Neuntöter, Grauammer, Teich- und Sumpfrohrsänger, Rot- und Schwarzmilan, Reiherente und Haubentaucher
Orchideen: Purpur-, Helmknabenkraut, Fliegen-, Spinnenragwurz, Frauenschuh.
Info
Aufpreis bei 7- 9 Teilnehmern: + 125,00 Euro pro Person
Fahrgemeinschaften vor Ort
Bitte teilen Sie uns bei der Buchung mit, wie Sie anreisen werden.
Falls Sie mit dem Pkw fahren, informieren Sie uns bitte noch, ob Sie einverstanden sind vor Ort zu fahren.
Die Fahrten vor Ort werden in Fahrgemeinschaften durchgeführt. Dadurch sind wir flexibler und die Reise ist insgesamt kostengünstiger! Das hat sich bisher auf unseren Reisen bewährt. Die entstandenen Kosten werden vor Ort untereinander abgerechnet (wir empfehlen die landesübliche Kilometerpauschale in Höhe von 0,30 Euro pro Kilometer untereinander abzurechnen).
Sollten nicht genügend Pkws vor Ort zur Verfügung stehen, werden wir uns selbstverständlich darum kümmern.
Vielen Dank!
Anreise mit der Bahn
Bis Bahnhof Naumburg/Saale, von dort aus weiter mit Linienbus 608 oder 611 (circa 22 Kilometer bis zum Hotel). Das Hotel bietet auch einen Shuttleservice vom Bahnhof zum Hotel und zurück an.
Wahlleistung: Mitfahrt im birdingtours-Bus
Bei dieser Reise bieten wir Ihnen die Möglichkeit im vom Reiseleiter gesteuerten Kleinbus bequem mitzufahren. Die Fahrt im Bus des Reiseleiters empfiehlt sich auch, weil während der Fahrt weitere Erläuterungen zu Fauna und Flora sowie der Landschaft gegeben werden.
Der Reiseleiter besitzt einen Personenbeförderungsschein und ist somit entsprechend berechtigt und versichert beim Transport.
Die Kosten für die Mitfahrt betragen 0,20 Euro pro Person, pro gefahrenem Kilometer und werden nach der Reise abgerechnet (Sie erhalten von uns eine Rechnung).
Bitte melden Sie die Mitfahrt, wenn möglich, bei Ihrer Buchung mit an - die Anzahl ist auf maximal sieben Mitfahrer begrenzt.
Reiseverlauf
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1.Tag: Rund um Zscheiplitz
Nach Begrüßungssuppe und erstem Kennenlernen Besuch der wunderschön am Steilhang über dem Unstruttal liegenden Klosterkirche Zscheiplitz, in den achtziger und neunziger Jahren von engagierten Dorfbewohnern gegen Widerstände wiederaufgebaut. Am Ortsrand von Zscheiplitz Besuch des stillgelegten Steinbruchs mit Kleiner Wiesenraute, Graslilie, Braunroter Sitter und altem Kalkbrennofen, weiter Spaziergang auf dem Schafberg, wo Neuntöter und Grauammer vorkommen, verschiedene seltene Pflanzen blühen und eine Aussicht weit über das Unstruttal begeistert.
Wanderstrecke: ca. 3,5 km
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2.Tag: Wiesen in der Unstrutaue, Schwermetallpflanzen bei Bottendorf, Kloster Memleben, Frauenschuh und Diptam bei Krawinkel
Zunächst Vogelbeobachtungen in den Wiesen und Kleingewässern der Unstrutaue bei Wendelstein, sicher mit Teich- und Sumpfrohrsänger, Rot- und Schwarzmilan, Reiherente und Haubentaucher vielleicht auch mit Beutelmeise oder Drosselrohrsänger, dann Rundwanderung in der Bottendorfer Schweiz mit spezieller Vegetation auf schwermetallhaltigen Böden (Bottendorfer Grasnelke) und weiteren bemerkenswerten Pflanzen wie Frühlings-Adonisröschen und Blaugrünem Labkraut, Mönchskraut und dem Kleinem Knabenkraut. Danach Besuch des Klosters Memleben mit ottonischer Vergangenheit, wo auch eine Kaffeepause möglich ist und schließlich botanische Spaziergänge bei Krawinkel – ob Frauenschuh und Diptam blühen?
Wanderstrecke: ca. 7,5 km
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3.Tag: Trockenrasen und Himmelsscheibe
Wanderung zum NSG „Trockenrasen bei Karsdorf“ mit Grauammer, eventuell Sperbergrasmücke, Heidelerche, Pirol und einer Vielzahl schöner und seltener Pflanzenarten wie Pfriemengras, Großem Windröschen, Sommer-Adonisröschen. Anschließend Besuch des Besucherzentrums „Arche Nebra“ und spannende Führung zum Fundort des bedeutendsten archäologischen Funds der letzten Jahrzehnte in Mitteleuropa, der Himmelsscheibe von Nebra.Wanderstrecke: ca. 8 km
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4.Tag: Bunte Vögel am Geiseltalsee, stattliches Schloss bei Freyburg, Unstrutaue bei Dorndorf
Besuch am riesigen ehemaligen Braunkohletagebau „Geiseltalsee“, wo eine Vielzahl seltener Vögel vorkommen, die trocken-warme oder feuchte Lebensräume bevorzugen - möglich sind u.a. die tropisch-bunten Bienenfresser, Schwarzkehlchen, Pirol, Wendehals und Raubwürger, Silberreiher, Flussregenpfeiffer ... Anschließend Führung in der sehr gut erhaltenen Neuenburg bei Freyburg mit der berühmten ca. 1180 errichteten Doppelkapelle und Einkehr zum Kaffeetrinken. Schließlich Spaziergang in der Unstrutaue bei Dorndorf mit Gelber Wiesenraute, interessanten geologischen Aufschlüssen und Federgas in Blüte …
Wanderstrecke: ca. 6 km
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5.Tag: Südlich von Jena
Heute fahren wir etwas weiter, um südlich von Jena besonders wertvolle Lebensräume mit einmaliger Orchideenvielfalt kennenzulernen. Zunächst besuchen wir den ehemaligen Schießplatz Rothenstein. Durch den NABU wurden hier Flächen gesichert, gepflegt und entwickelt, die die Rote Armee zu DDR-Zeiten als Truppenübungsplatz genutzt hatte. Große schafbeweidete offene Flächen werden von Neuntöter, Wendehals, Grauammer, Braun- und Schwarzkehlchen und sogar Wachteln und Rebhühnern besiedelt. Besonders im Norden des Gebietes in Hanglagen gibt es eine Vielzahl von Orchideen – vielleicht finden wir auch Pyramiden-Spitzorchis oder Bocks-Riemenzunge!
Nach einer Pause besuchen wir dann das Leutratal – unter den vielen tollen Orchideenlebensräumen rund um Jena wohl der bekannteste! Nach dem Tunnelbau für die Autobahn können wir dieses herrliche Gebiet auch in alles Ruhe genießend und versuchen auch Brandknabenkraut und Korallenwurz zu entdeckenWanderstrecke: ca. 6 km
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6.Tag: Wasservögel am Geiseltalsee, Weinberg bei Freyburg
Nochmalige Exkursion am Geiseltalsee, diesmal auf die Halbinsel bei Mücheln – hier gibt es Bewohner der trockenen Lebensräume wie Turteltaube, Sperbergrasmücke, Steinschmätzer und manchmal auch Bienenfresser – aber auch Schwimmvögel und Limikolen. Möglich sind zum Beispiel Kolbenente, Flussseeschwalbe, Schwarzhalstaucher, Grünschenkel und viele andere! Danach Kaffeepause am Geiseltalsee und ein weiterer kleiner Spaziergang zur Vogelbobachtung.
Schließlich sehr fachkundige Führung zum Weinbau allgemein und in Saale-Unstrut im speziellen sowie kleine Weinverkostung im historischen „Herzoglichen Weinberg“ bei Freyburg/Unstrut.
Wanderstrecke: ca. 7,5 km
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7.Tag: Mittelalterliches Flair in Naumburg und Ochideenreichtum in den „Toten Tälern“
Besuch der beeindruckenden Altstadt Naumburgs und eine Führung im Naumburger Dom, unter anderem mit der berühmten Figur der „Uta“, mit Mittagsimbiss in der Stadt. Dann Spaziergang am Zusammenfluss von Saale und Unstrut mit dem „Steinernem Bilderbuch“, schließlich Besuch der Halbtrockenrasen und wärmeliebenden Wälder in den „Toten Tälern“. Beeindruckende, wunderschöne, bunte Pflanzenarten darunter Blauroter Steinsame, Spinnen- und Fliegen-Ragwurz, Mücken-Händelwurz, diverse Knabenkräuter und ihren Hybriden (in hunderten Exemplaren) sowie Vogel-Nestwurz, Gelbem Eisenhut und Einbeere im Wald.
Wanderstrecke: ca. 5,5 km
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8.Tag: Rund um Steinbach
Letzte Höhepunkte: Besuch des Kleinods romanischer Baukunst, der Dorfkirche in Steinbach. Danach Wanderung an einem sonnenbevorzugten Hang, wo die „Himmelsleiter“ bestiegen wird und Seltenheiten wie das Dreizähnige Knabenkraut blühen und vielleicht der Wendehals ruft. Nach einer Mittagssuppe machen wir uns in eigener Regie wieder auf den Heimweg.
Fahrweg: ca. 8 km, Wanderstrecke: ca. 1,5 km