Naturgenuss: Vogelsberg und Wetterau
Unterwegs auf dem größten Vulkan Mitteleuropas
Feuer, Lava und Urgewalten haben ihn vor 15 - 18 Mio. Jahren geformt. Mit 60km Durchmesser und 2500 qkm Fläche ist der Vogelsberg das größte zusammenhängende Vulkangebiet Mitteleuropas. Auf diesem Basaltmassiv besuchen wir die Mooser Teichenplatte und an seinen westlichen Abhängen die Wetterauer Seenplatte, ein Relikt des ehemaligen Braunkohletagebaus. Beide Gebiete sind ornithologisch von internationalem Bedeutungsstatus.
Einige Zielarten:
Graugans, Blässgans und Saatgans, Löffelente, Spießente, Pfeifente, Krickente, Knäkente und Schellente, Haubentaucher und Zwergtaucher, Silberreiher, Weißstorch und vielleicht Schwarzstorch, Fischadler, Rotmilan und Schwarzmilan, Baumfalke und Wanderfalke, Habicht, Sperber, Kranich, Kiebitz, Bruchwasserläufer und Waldwasserläufer, Grünschenkel und Rotschenkel, Dunkler Wasserläufer und Kampfläufer, Großer Brachvogel, Bekassine, Flussseeschwalbe, Hohltaube, Eisvogel, Grünspecht, Schwarzspecht, Grauspecht, Buntspecht und Kleinspecht, Blaukehlchen, Beutelmeise, Pirol und Rohrammer.
Höhepunkte
- Mooser Teichenplatte im Vogelsberg: Das 57 ha große NSG „Obermooser Teich“ ist ein wichtiger Trittstein für Grau- und Silberreiher, Kormoran, Hauben- und Zwergtaucher, Fischadler. Besondere Bedeutung hat das Gebiet als Brutplatz für Schwarzhalstaucher und Tüpfelralle.
- Braunkohletagebauseen und Naturschutzgebiete in der Wetterau: Löffel-, Spieß- und Schellente sowie Lappen- und Seetaucher, Fischadler und alle einheimischen Seeschwalbenarten. Bruch- und Waldwasserläufer, Grün- und Rotschenkel, Dunkler Wasserläufer und Kampfl äufer. Großer Brachvogel, Bekassine, Kiebitz, Blaukehlchen, Rohrammer, Beutelmeise, Pirol, Haubentaucher, Schnatter- und Reiherente und Weißstorch.
Reiseverlauf
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1.Tag: Ankunft, Vorstellungsrunde, Schlosspark Laubach.
Individuelle Anreise bis 14 Uhr im Landhotel Waldhaus in Laubach. Nach dem Bezug der Zimmer werden wir gemeinsam Kaffee trinken und hausgemachten Kuchen genießen. In einer kleinen Vorstellungsrunde werden wir und schon ein bisschen näher kennlernen. Danach brechen wir zu einer ersten Exkursion auf. In ca. 1,5 km Entfernung befindet sich der herrliche historische Schlosspark von Laubach mit Schwanen- und Inselteich sowie prachtvollem Baumbestand. Eine Vielzahl einheimischer Kleinvogelarten erwartet uns, insbesondere Garten- und Parkvögel können hier in großer Artenzahl beobachtet werden.
Anschließend genießen wir die feine Landhausstilatmosphäre unseres Quartiers, um ausgiebig zu Abend zu essen.
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2.Tag: Mooser Teichenplatte im Vogelsberg
Morgens starten wir mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet in unserem Landhotel bestens in den Tag. Wir fahren vormittags in Fahrgemeinschaften zur Mooser Teichenplatte. Das 57 ha große NSG „Obermooser Teich“ (seit 1975) genießt wegen seiner Bedeutung als Rast-, Mauser-, Brut- und Überwinterungsareal für an Wasser und Feuchtland angepasste Vogelarten überregionale und internationale Bedeutung. Es ist ein wichtiger Trittstein für die Migrationszeit im Frühjahr und Herbst (u.a. Kranichrast und Fischadlerdurchzug). Der Obermooser Teich entstand im Mittelalter, wurde 1582 erstmals urkundlich erwähnt und diente den Fuldaer Fürstbischöfen und -äbten als Fischzuchtteich für die fleischlose Fastenzeit. 2003 ging der Obermooser Teich in den Besitz von NABU Hessen über. In der Walter-Kress-Hütte finden wir einen geeigneten Beobachtungsstand für eine vielfältige Avifauna: Grau- und Silberreiher, Kormoran, Hauben- und Zwergtaucher, Fischadler, bis zu 8 Entenarten sind möglich. Besondere Bedeutung hat der Biotop als Brutplatz für Schwarzhalstaucher und Tüpfelralle. Anschließend besuchen wir den Rotenbachteich, ein verträumter Waldsee, der stark an skandinavische Gefilde erinnert.
In der gemütlichen Atmosphäre der Hessen- oder Ofenstube klingt der Tag aus.
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3.Tag: Braunkohletagebaurestseen und Naturschutzgebiete in der Wetterau
Begleitet von örtlichen Gebietsbetreuern besuchen wir heute das NSG „Mittlere Horloffaue“ mit dem „Unteren Knappensee“. Es ist zusammen mit dem NSG „Bingenheimer Ried“ eines der beiden absoluten Schwerpunktgebiete in dem Europäischen NATURA- 2000- Vogelschutzgebiet „Wetterau“. Mit dem Status „Flora- Fauna- Habitat“ gehört es zu den bedeutendsten Brut-, Mauser-, Rast- und Überwinterungsarealen für an Wasser und /oder Feuchtland angepasste Vogelarten in Hessen. Das 1984 ausgewiesene NSG besitzt eine Größe von 184 ha. Es ist der erste Restlochsee im Braunkohletagebau in ganz Deutschland, der ausschließlich dem Naturschutz dient. Zur Migrationszeit können Löffel-, Spieß-, Pfeif-, Krick-, Knäk-, Reiher-, Tafel- und Schellente sowie Lappen- und Seetaucher, Fischadler und alle einheimischen Seeschwalbenarten beobachtet werden, ebenso viele Limikolenarten wie Bruch- und Waldwasserläufer, Grün- und Rotschenkel, Dunkler Wasserläufer und Kampfläufer. Alljährlich rasten auch kurzfristig bis zu mehrere hundert Kraniche, einige auch längerfristig in den störungsfreien Bereichen des NSG. Es bestehen berechtigte Hoffnungen, dass das Gebiet bald zum ersten Kranichbrutplatz in Hessen avanciert. Unter den zahlreichen Brutvogelarten seien besonders erwähnt: Großer Brachvogel, Bekassine, Kiebitz, Blaukehlchen, Rohrammer, Beutelmeise, Pirol, Haubentaucher, Schnatter- und Reiherente und Weißstorch. In der Nachbrutzeit wir das Gebiet von über tausend Graugänsen als Mausergebiet aufgesucht. Zu den regelmäßigen Nahrungsgästen gehören zum Beispiel Rot- und Schwarzmilan, Baum- und Wanderfalke, Habicht, Sperber und Eisvogel. Insgesamt wurden schon über 250 Vogelarten nachgewiesen.
Mit vielen Eindrücken und Erlebnissen kehren wir zurück ins Quartier, um uns die Raffinessen der exzellenten Gourmetküche schmecken zu lassen.
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4.Tag: Laubwälder um Laubach, Altholzinseln und Spechte
Zusammen mit einem örtlichen Gebietsbetreuer brechen wir heute nach dem Frühstück auf zu einer Wanderung in den Stadtwald von Laubach. Die Region ist dafür bekannt, die schönsten Buchenwälder im ganzen Vogelsberg zu besitzen. Auf dem „Gaulskopf“ befinden wir uns in einem 130-jährigen Buchenbestand mit Altholzinseln, die ideale Lebensbedingungen für einheimische Spechte bieten. Nicht nur der Vogel des Jahres 2014, der Grünspecht, wir uns hier begegnen. Schwarzspecht, Grauspecht, Bunt- und Kleinspecht sind genauso möglich wie Hohltaube und vielleicht eine Zufallsbegegnung mit dem streng geschützten Schwarzstorch. Bis zum Abendessen bietet sich genügend Freizeit, die Annehmlichkeiten des Landhotels wie Hallenschwimmbad oder Sauna zu nutzen.
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5.Tag: Vogelstimmenfrühexkursion, letztes Frühstück, Abschlussbesprechung und Abreise
Vor dem Frühstück unternehmen wir eine gemeinsame Vogelstimmenexkursion in die nähere Umgebung unseres Landhotels. Wir hören, erkennen und vergleichen den Ruf und Gesang vieler gefiederter Frühaufsteher um uns herum.
Anschließend genießen wir unser letztes gemeinsames Frühstück vom Buffet und lassen in einer Abschlussbesprechung zur Reise die letzten Tage noch einmal Revue passieren.
Nach dem Frühstückbuffett erkunden wir in einem Rundgang die verwinkelten mittelalterlichen Gassen und Hausgärten Laubachs mit ihrer artenreichen Kleinvogelwelt
Leider heißt es dann schon wieder packen und auf nach Hause – bis zum nächsten Mal auf Vogelbeobachtung mit birdingtours!